Homöopathie
nach Samuel Hahnemann

Meningokokken

Da diese Impfung viele Jahre nicht die in Deutschland am häufigsten vorkommenden Erreger-Typen abdeckte, war sie von Beginn an für die meisten Fälle sinnlos.

Die Krankheit
Eine Meningitis (Gehirnhautentzündung) kann durch verschiedene Bakterien und Viren sowie andere Ursachen ausgelöst werden. Zumeist tritt eine Gehrinhautentzündung jedoch nur dann auf, wenn das Immunsystem erheblich geschwächt ist.

Die Inkubationszeit beträgt laut Lehrbuch nur wenige Tage, was allerdings die Frage aufwirft, warum es gesunde Träger gibt?

Die Meningokokken sind Keime der physiologischen Nasen-Rachen-, wie auch der Genitalschleimhäute. Man findet diese Bakterien bei 30% der Menschen, ohne das diese daran erkranken. Zu den Infektzeiten kann die Trägerquote sogar auf bis zu 90% anwachsen, ohne das die Betroffenen daran erkranken. Es finden sich bei diesen bis zu 90% gesunden Trägern erstaunlicherweise auch Antikörper gegen die Meningokokken, mit Ausnahme des Typ B, der durch seine Polysaccharidkapsel keine Antikörper-Bildung auslöst.

Bei circa 90% der schwerwiegenderen Meningokokken-Infekte weltweit werden die Serotypen A, B, C und Y nachgewiesen und spricht ihnen deshalb die Rolle des Auslösers zu, wenngleich die übrigen Serotypen auch bei Gesunden nachgewiesen werden.

In Deutschland werden etwa zwei Drittel der invasiven Meningokokkenerkrankungen durch B-Meningokokken hervorgerufen, die sich in der Winters- und Frühjahrszeit häufen. Doch selten treten diese endemisch auf, d.h. es kommt zu sporadischen, vereinzelten Fällen unter immungeschwächten Menschen. Seltenst durchdringen die Keime die Blut-Hirnschranke, die dann zu Hirnödem, Hirnwasserabflußstörungen und eine Abnahme der Durchblutung des Gehirns zur Folge haben können, was manchmal den Tod durch Atemlähmung mit sich bringt.

Stillen erweist sich als der beste Schutz für Säuglinge. Diejenigen, die an Meningokokken erkranken, sind - wie bei fast allen Infektionskrankheiten - in ihrem Immunsystem geschwächt. Warum also brauchen wir eine Impfung für einen Keim, den man so häufig ohne Symptome bei zumeist jungen Menschen antrifft? [1]

Insgesamt waren die Meningokokken-Erkrankungen seit Jahren schon vor Einführung der Impfung kontinuierlich rückläufig. Im Jahre 2008 wurden dem RKI bundesweit 452 Fällen gemeldet. Im Jahre 2003 waren es noch jährlich über 700 Fälle gewesen. Ihre Häufigkeit nimmt allerdings seit Jahren deutlich ab, von 400 bis 570 gemeldeten Erkrankungen pro Jahr in der ersten Hälfte der 2000er Jahre auf durchschnittlich 250 pro Jahr zwischen 2010 und 2012, konnte man dem Arznei-Telegramm 1/2014 entnehmen. Ob dieser Rückgang mit den Anti-Rauch-Kampagnen zusammenhängt, ist wahrscheinlich, da Rauchen oder Passivrauchen als deutliche Risikofaktoren gelten. Mitunter könnten diese Faktoren für den zweiten Erkrankungsgipfel bei Jugendlichen im Disco-Alter verantwortlich sein. 50% der Erkrankungen betreffen Kinder unter 15 Jahren.

Nach der durchgestandenen Krankheit gibt es keine Immunität, d.h. die Krankheit kann sehr oft wieder den Menschen befallen. Wenn aber die Krankheit selber uns keine Immunität verleiht, wie sollte dann die Impfung uns einen Schutz verleihen?


Die Impfung

Die STIKO hat seit 2006 die Impfung gegen Meningokokken der Gruppe C für alle Kinder ab dem 12.Lebensmonat empfohlen, um die von Meningokokken angelblich ausgelösten schweren Meningitis- und Sepsiserkrankungen zu verhindern. Dies verwundert, da die Meningokokken der Gruppe C, gegen die sich der Impfstoff richtet, als Auslöser von weniger als 25% der Erkrankungsfälle in Deutschland also nur eine untergeordnete Rolle spielen. In Irland, Großbritannien und Skandinavien ist die Gruppe C eher anzutreffen. So war vor Einführung der Impfung die Inzidenz der Meningokokken-C-Meningitis in Großbritannien zehnmal höher als in Deutschland.

"2008 starben in Deutschland 44 Menschen durch Meningokokken-Erkrankungen. Bei 15 waren Meningokokken C die Todesursache, darunter waren - ebenso wie im Jahr 2007 - drei Kinder unter 15 Jahren. Ob diese Kinder durch die Impfung zu retten gewesen wären, ist nicht sicher zu sagen. Die Impfung vermittelt zwar einen über 90prozentige Sofortschutz, lässt aber sehr bald in der
Wirkung nach, und zwar umso schneller, je jünger das Kind bei der Impfung war. Bei Kleinkindern ist bereits nach einem Jahr die Wirkung unsicher (Snape 2005, Spoulou 2007). Aus diesem Grund ist die Impfung in den USA erst im zweiten Lebensjahrzehnt empfohlen. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin spricht in einem Positionspapier zum Impfen von einem "nur sehr geringen individualmedizinischen und epidemiologischen Nutzen" der Meningokokken-C-Impfung. In Zeiten endlicher Ressourcen werde es zunehmend zu einer ethisch legitimierten Frage, ob derartige Impfungen ein vertretbares Kosten-Nutzen-Verhältnis", schreibt der Münchener Kinderarzt Dr. Hirte und zählt "die Meningokokken-Impfstoffe zu den schlecht verträglichen Impfstoffen." [2]

50% der Säugling und 20% der Kleinkinder reagieren auf diese Impfung mit Symptomen wie Unruhe und Reizbarkeit.  Besorgniserregende Meldungen betreffen neurologische Impffolgen wie Gangstörungen, Muskelschwäche, Lähmungserkrankungen (Hirnnervenlähmung, Guillain-Barré-Syndrom) und Krampfanfälle.

In England waren im Jahre 2000 zwölf Kinder nach dieser Impfung gestorben.

In Saudi-Arabien treten zur Hadsch-Zeit (Pilgerzeit) immer viele Fälle auf, obwohl die Impfung für die Pilger eine Pflichtimpfung ist und keiner ungeimpft das Land betreten darf. Im Jahr 2000 erkrankten dennoch mehr als 70 europäische Pilger in Saudi-Arabien an Meningokokken.

Die Meningokokken-Impfung sollte uns bisher gegen Gehirnhautentzündungen verursacht durch die Erregertypen A, C, W135 und Y schützen. Gegen Meningokokken Typ B gab es bisher keinen Impfstoff, weil die Polysaccharid-Kapsel des Serotyps B auch im Gehirn natürlich vorkommt und durch eine Impfung die Antikörper das Gehirn schwer geschädigt würden. Die bisherigen Versuche mit Impfstoffen gegen B-Meningokokken waren deshalb immer problematisch, da die Kapsel ebenso wegen geringer Immunogenität nicht als Impfantigen nutzbar war.

Dieser Bann scheint dann seit Dezember 2013 gebrochen, Novartis brachte den ersten Impfstoff gegen Meningokokken der Serogruppe B (BEXSERO) in Deutschland in den Handel. Doch zu welchen Preis, denn bis heute ist diese Meningokokken-B-Impfung bekannt für ihre häufigen lokalen und systemischen Nebenwirkungen.

Beim Trumenba (Pfizer), dem Konkurrenzprodukt von Bexsero, musste die Studie zur Verträglichkeit bei Säuglingen wegen der hohen Fieberraten sogar abgebrochen werden. 
Schon 2014 schrieb das Arznei-telegramm zu Meningokokken-Impfstoff Bexsero a-t 2014;45: 2-3 folgendes:

"Als schwerwiegende unerwünschte Effekte bei Säuglingen werden vor allem Krampfanfälle mit oder ohne Fieber (0,25% vs. 0,14%**) und Verdacht auf KAWASAKI-Syndrom (0,12% vs. 0,07%**) beobachtet, die in den beiden Phase-IIb- und -III-Studien unter BEXSERO insgesamt numerisch häufiger vorkommen als in den Kontrollgruppen. Anfälle im engen zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung (0,12%) werden nur unter BEXSERO berichtet."

Auch 2017 kommt eine Meldung zur neuen Meningokokken-B-Vakzine Trumenba und Bexsero, mit der Überschrift "Erste Beobachtungsdaten zur klinischen Wirksamkeit" ins ArzneiTelegramm a-t 2017, 48 (10): 89 f:

"Dem steht nach retrospektiven Daten aus zwei Oxforder Krankenhäusern eine Zunahme der Zahl der Kinder gegenüber, die von ihren Eltern wegen möglicher oder wahrscheinlicher unerwünschter Impffolgen in einer Notfallambulanz vorgestellt werden (Anstieg der Rate nach Routineimpfung im zweiten und vierten Lebensmonat in der BEXSERO-Ära von zuvor 0,59 auf 2,36 pro 1.000 Impfdosen*). Die Autoren führen diese Zunahme auf die hohe Fieberrate nach BEXSERO zurück, ein unerwünschter Effekt, der zwar per se keine Gefährdung birgt, aber wegen der diagnostischen Unsicherheit Krankenhausaufnahmen, invasive Diagnostik oder Antibiotikatherapie nach sich ziehen kann: Von den betroffenen vorgestellten 32 Kindern nach BEXSERO-Routineimpfung werden 23 (72%) stationär aufgenommen und bei 7 (22%) wird eine Lumbalpunktion durchgeführt.
Ähnliche Ergebnisse kommen aus Schottland. Die Autoren rechnen aufgrund ihrer Daten mit mehr als 1.000 zusätzlichen Krankenhausaufnahmen von Säuglingen pro Geburtsjahrgang von 780.000 in Großbritannien. Ob die Eltern betroffener Kinder die parallel zur Impfung empfohlene Parazetamol (BEN-U-RON, Generika)-Prophylaxe durchgeführt haben, ist nicht untersucht.

Lesen Sie bitte auch die Produktinformationen der Meningokokken-Impfstoffe.

Literatur

  1. Hahn et.al, Medizinische Mikrobiologie 6. Aufl. S.232
  2. Dr. med. Martin Hirte auf der Ersten Nationalen Konferenz für differenziertes Impfen 1.-2. Oktober 2010 in Wuppertal: „Impfen: Standard oder individuelle Entscheidung?“